Chronik Ortsteil Waldbach

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Chronik Ortsteil Waldbach

750 Jahre ist es her, dass wir mit Sicherheit um die Existenz unseres Dorfes wissen. Aquilin Julius Cäsar, Vorauer Chorherr und „Vater der steirischen Geschichtsschreibung“ (1720 - 1792), berichtet in seiner Chronik, dass „Waldpach“ als Dorf bereits 1246 genannt wurde. Urkundlich scheint der Name unseres Dorfes 1250 auf: Liupold „de Waldpach“ war einer der Zeugen, die im Stift Vorau dabei waren, als wegen der Wiedergutmachung der durch einige Hertenfelser angerichteten Schäden am Stiftsbesitz verhandelt worden ist.

Was die Kirche oder gar die Pfarre betrifft, muss man sich mit Jahreszahlen begnügen, die um einiges jünger sind. Durch den Ankauf einer Öden in der „Walchpekher pfarr“, den Pfarrer Andreas Waydenperger OSB von Mönichwald bei Nikolaus Prantner 1403 getätigt hat, wissen wir etwas aus der kirchlichen Frühzeit. Und ohne Kirche wird diese „Walchpekher pfarr“ auch nicht gewesen sein. - Da es aber über den Ursprung unserer Kirche keine schriftlichen Angaben gibt, haben wir durch diese Nennung von 1403 mindestens den indirekten Beweis, dass es bereits eine Kirche gegeben hat. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit geht aber die Kirche, in ihrem ersten Gebäude, auf die Zeit der ersten Siedler in diesem Gebiet zurück, und das war um 1180.

Viele Generationen haben dem Boden von Waldbach das tägliche Brot abgerungen, seit vielen Jahrhunderten. Mag hier auch zur Römerzeit eine dünne Besiedlung vorgeherrscht haben, wie der Name Romai vermuten lässt, so setzte die Besiedlung und Urbarmachung des Gebietes doch erst im 12. Jh. Ein. Bald nach der Pfarrerhebung von Mönichwald (1163) stießen die Herren von Krumbach auch in dieses Rodungsgebiet vor und errichteten das erste Siedlungszentrum mit der Eigenkirche des hl. Georg und einem Maierhof. Vermutlich gab die dort ebenfalls errichtete herrschaftliche Walkmühle dem Ort den Namen, der im Jahr 1246, also vor 750 Jahren in der Vorauer Stiftschronik erstmals als „Walpach“ verzeichnet ist.

Von diesem herrschaftlichem Zentrum aus wurde die Rodung ins Bergland vorgetragen und in verhältnismäßig kurzer Zeit erschlossen. Es wurden durchwegs nur Einzelhöfe angelegt. Die meisten von Ihnen werden in den Stubenberger Teilungsbriefen von 1396 bereits aufgezählt und haben ihren Vulgonamen von damals bis heute beibehalten.

Die bewegte Geschichte Waldbachs konnte dank der Überlieferung des geschlossenen Quellbestandes im Waldbach Pfarrarchiv sehr umfangreich  aufgezeigt werden. Angefangen von der Geschichte des Geschlechtes der Hertenfelser, über den Bergbau und die Erzgewinnung am Arzberg, die Pfarrerrichtung (wohl im Jahr1688) bis herauf zur harten Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges. Wirklich gewachsen ist der Ort Waldbach erst nach dem 2. Weltkrieg.

Im Zuge der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform wurden die Gemeinden Waldbach und Mönichwald ab 01.01.2015 zur neuen Gemeinde Waldbach-Mönichwald fusioniert.