Chronik Ortsteil Mönichwald

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Chronik Ortsteil Mönichwald:

Die Ortsgeschichte Mönichwald, verfasst von Mag. Dr. Ferdinand Hutz und aus dem Nachlass herausgegeben von Mag. Dr. Peter Gernot Obersteiner mit Beiträgen von Dr. Franz Eiselt und der Bevölkerung von Mönichwald ist im Gemeindeamt Waldbach-Mönichwald erhältlich. Der Preis für ein Buch beträgt EUR 30,00 (bei Versand zuzüglich Versandspesen). 

Bestellungen für die Ortsgeschichte richten Sie bitte an:

Gemeinde Waldbach-Mönichwald, Karnerviertel 8, 8252  Mönichwald
Tel.Nr. 03336/4478, Fax-Nr. 03336/4478-4,
email: gde@waldbach-moenichwald.gv.at

 

Mönichwald liegt im nordöstlichen Teil des Bezirkes Hartberg (Steiermark), an der Südseite des Hochwechsels, ca. 110 km von der Bundeshauptstadt Wien und ca. 90 km von der Landeshauptstadt Graz entfernt. Der Ort liegt in einer Seehöhe von 574 m. Das Gebiet erstreckt sich bis auf die hügeligen Almen des Hochwechsels auf 1.743 m Seehöhe, von wo man einen herrlichen Ausblick über das gesamte "Joglland" bis in den Raum Wr. Neustadt, ja sogar weiter über den Neusiedlersee hinaus bis in die ungarische Tiefebene, genießen kann. Umgrenzt wird Mönichwald im Nordwesten von der Gemeinde Rettenegg (Bezirk Weiz), im Südwesten vom Ortsteil Waldbach, im Süden von der Gemeinde Riegersberg, im Osten von der Gemeinde St. Lorenzen am Wechsel und im Norden von der Gemeinde Aspangberg-St.Peter (Bezirk Neunkirchen, NÖ). Die wirtschaftliche Struktur besteht vorwiegend aus der Land- und Forstwirtschaft, sowie aus dem im letzten Jahrzehnt ständig wachsenden Fremdenverkehr.

Das Gebiet des heutigen Ortsteiles Mönichwald befand sich seit der Mitte des 11. Jahrhunderts im Besitze der Grafen Formbach-Pitten, die im Jahre 1094 das Benediktinerkloster Formbach in Bayern gründeten. Dem Kloster Formbach wurden von seinem Gründergeschlecht auch ausgedehnte Waldbesitzungen in der heutigen Nordoststeiermark geschenkt. Unter diesen Schenkungen (zwischen den Jahren 1148 und 1158) befand sich auch jenes Waldstück im Ausmaß von 20 Huben (d. s. 35,14 km²), daß zwischen dem Weißenbach im Westen - der "Weißen Lafnitz", dem Schwarzenbach im Osten - der "Schwarzen Lafnitz" und größerer Lafnitz - heute "Lafnitz" im Süden, bis auf die Höhen des Wechsels reichte und sich vollständig mit dem nunmehrigen Gemeindegebiet von Mönichwald abdeckt. Das geschenkte Waldgut wurde nach den Mönchen von Formbach erst Munichwalt - Mönch im Wald, später dann Mönichwald genannt und blieb bis zur Aufhebung des Klosters Formbach im Jahre 1803 in dessen Besitz.

Bei der im Jahre 1770 durchgeführten Volkszählung wurde das Herrschaftsgut Mönichwald in zwei Nummerierungsabschnitte geteilt, das Karnerviertel und das Schmiedviertel. Diese Viertel wurden aus den ehemaligen "Rotten" gebildet und zwar: das Karnerviertel aus der "Saager-, Khärner- und Munichbauerrott" und das Schmiedviertel aus der "Dörfler- und Gruberrott". Nach der Aufhebung des Klosters Formbach im Jahre 1803 wurde das Gut Mönichwald als Staatsgut eingezogen und es wurden die ansehnlichen Wald- und Almgrundbesitzungen den ehemaligen Untertanen mit der Verbindlichkeit und der Auflage, die Kirche und das Pfarrgebäude zu erhalten, überlassen. Die noch heute aufrechte grundbücherliche Belastung ("Pfarrerwald - Reallast") aller Landwirte der Gemeinde Mönichwald hat darin ihren Ursprung bzw. ist diese Rarität damit begründet.

Die Greuel des 1. Weltkrieges, die autoritäre vaterländische Ära von 1934 - 1938, sowie die nationalsozialistische Gewaltherrschaft sollten noch unheilvolle Folgen für den Ortsteil Mönichwald haben. Die entsetzliche Kriegsmaschinerie setzte sich in Bewegung und es kam für Mönichwald, gerade am Ende des 2. Weltkrieges, als die Rote Armee (Russen) am 7.4.1945 Mönichwald (mit dem heiß umkämpften Wechselgebiet) besetzte und zum Kampfgebiet wurde, zur furchtbarsten Heimsuchung. Die Bevölkerung war voller Angst und Schrecken und hatte besonders unter den Grausamkeiten und Schikanen im Zuge des rasch wechselnden Kampfgeschehens zu leiden.

Im Zuge der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform wurden die Gemeinden Waldbach und Mönichwald ab 01.01.2015 zur neuen Gemeinde Waldbach-Mönichwald fusioniert.