Pfarrkirche Mönichwald

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Pfarrkirche Mönichwald

8252 Mönichwald, Karnerviertel 1
Tel.: 03336/4415 (Pfarramt Waldbach)
e-mail: waldbach@graz-seckau.at
homepage: http://moenichwald-waldbach.graz-seckau.at

 

Kirchengeschichte
Graf Eckberth III. von Vornbach-Pitten (+1158) schenkte dem Benediktinerstift Vornbach am Inn (südlich von Passau) große Ländereien. So fiel das "Pittner Land" fast bis Wiener Neustadt und das Gebiet am Südwestabhang des Wechsels bis zur Lafnitz an das bayrische Stift. Mit den Benediktinermönchen kamen auch Siedler aus Bayern und von Herzogenburg hierher und rodeten den Urwald. Die Siedlung bekam bald eine Kirche zum "Hl. Petrus im Munichwalde", die am 17.12.1163 von Erzbischof Eberhard II. aus Salzburg geweiht wurde. Zu diesem Fest kamen viele Äbte, Pröpste und Adelige aus dem süddeutschen Raum. Die Urkunde wird im Archiv des Augustiner Chorherrenstiftes Vorau aufbewahrt. Damit wurden Kirche und Pfarre dem Stift Vornbach einverleibt (= inkorporiert). 640 Jahre lang waren die Mönche des Hl. Benedikt die guten Hirten dieser Gemeinde und teilten Freud und Leid der Bewohner.

Im Jahre 1803 wurde im Zuge der Säkularisierung in Bayern auch das Stift Vornbach aufgehoben. Die Pfarre Mönichwald kam zur Diözese Graz-Seckau, der sie auch heute noch angehört. Die Chorherren des Stiftes Vorau leisten Nachbarschaftshilfe teils durch Aushilfen, teils durch einen eigenen Pfarrer für Mönichwald.

 

Die heutige Pfarrkirche
Die heutige Pfarrkirche, die den Heiligen Petrus und Paulus geweiht ist, wurde 1716 unter Propst Martin Wenkh von Gloggnitz und Pfarrvikar Anton Reinwald OSB erbaut. Der Bau- und Tischlermeister Remigius Horner aus Pöllau entwarf die Pläne für das Kirchengebäude und dessen Innenausstattung (Altäre und Kanzel). Als Vorbild diente die zur selben Zeit errichtete Stiftskirche von Pöllau. Die Statuen stammen größtenteils vom Hartberger Bildhauer Jofef Hilt. Die Bilder schufen der berühmte Vorauer Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer (1675 - 1731) und seine Schüler.

Der Pfarrhof
Erbaut 1657, renoviert 1874, 1986, 1999. Bis Ende der 60er Jahre des 20. Jhdts. war der jeweilige Pfarrer, je nach Können, zugleich Landwirt. Die noch bestehenden Nebengebäude, der Wald und die (mittlerweile verpachteten) Wiesen und Felder geben Zeugnis von einer arbeitsreichen Zeit.

Die Gruftkapelle
Im Untergeschoß des heutigen Gemeindeamtes befindet sich die Gruftkapelle (Zugang vom Friedhof her). 1588 weihte Bischof Martin Brenner an dieser Stelle dem Hl. Ulrich ein zweigeschossiges Kirchlein. Die Oberkirche war zunächst Meßkapelle, wurde aber bald zum ersten Schulraum samt Lehrerwohnung umgestaltet. Die Unterkirche wurde zum Beinhaus (Karner). Pfarrer Martin Edelbrunner (der erste Diözesanpriester in Mönichwald, nach der Aufhebung des Stiftes Vornbach) ließ 1832 den Karner zu einer Marienkapelle umbauen, die 1992/93 saniert wurde. Diese Kapelle ist seither für viele, neben der Pfarrkirche, ein Rastplatz für die Seele geworden.
 

Höhepunkte im religiösen Brauchtum, das in der Bevölkerung gut verwurzelt ist, sind das Wetterkreuzbeten - eine Flurprozession mit dem Gebet um Erhaltung der Feldfrüchte und um Bewahrung von Unwettern - und die Fußwallfahrt nach St. Corona am Wechsel in Niederösterreich.

Neuerrichtete bzw. gut erhaltene alte Wegkreuze, Bildstöcke und Kapellen (z.B. die Kapelle am Gipfel des Hochwechsels) sind äußere Zeichen dafür, dass die hier lebenden Menschen religiös nicht stehen bleiben, sondern auch als Glaubensgemeinschaft im Heute unterwegs sind.

 

Ein Blick in den Kirchenraum

Hochaltar
Altarbild: Maria, Königin der Apostel, mit Petrus und Paulus, umgeben von Engeln. Darüber ist der "Gnadenstuhl" = die Hl. Dreifaltigkeit (Gott Vater, Gott Sohn, Gott Hl. Geist) dargestellt. Die Statuen am Hochaltar stellen die hl. Ordensväter Benedikt und Bernhard dar, sowie die von den Bauern besonders verehrten Heiligen Donatus und Venantius.

Volksaltar
Der Volksaltar (seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1962 - 1965) macht wieder deutlich, dass sich die Gläubigen mit dem Priester um einen Tisch versammeln, so wie es damals Jesus und die Apostel beim Letzten Abendmahl taten.

linker Seitenaltar
Altarbild mit dem Hl. Florian, darüber der Hl. Ignatitis von Loyola; flankierend die Pestpatrone Hl. Sebastian und Hl. Rochus

rechter Seitenaltar
Altarbild mit "Maria vom guten Rate", darüber der Hl. Benedikt; flankierend: Hl. Joachim und Hl. Anna. Unter dem Altarbild: Hl. Josef mit dem Jesuskind umgeben von den zwei Salzburger Bischöfen Hl. Rupert und Hl. Vitalis.

Kanzel
Die Kanzel zieren die 4 Evangelisten mit den ihnen zugeordneten Symbolen des Menschen (Matthäus), des Löwen (Markus), des Stiers (Lukas) und des Adlers (Johannes).

Orgel
Orgelbauanstalt Matthäus Mauracher, Zell am Ziller Tirol 1818. Graz 1891

3 Glocken
im Turm